In der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts
stieg die Zahl der
Lungenkranken im
Deutschen Reich stark an.
Etwa ein Drittel aller
Patienten im Alter
zwischen 15 und 60 Jahren
litt an
Lungentuberkulose.
Die Heilstätte Grabowsee
war vom
Volksheilstättenverein
zum Roten Kreuz zunächst
als Versuchseinrichtung
geplant.
Es sollte untersucht
werden, ob Lungenkranke
auch mit Erfolg im
norddeutschen Flachland
behandelt werden
könnten.
Bis dahin ging die
Humanmedizin davon aus,
dass Erkrankungen der
Lunge nur im milden Klima
des Mittelmeeres oder in
reiner Gebirgsluft zu
bessern oder zu heilen
seien.
So entstand 1896 die
erste Lungenheilstätte
in Norddeutschland. Im
Jahr 1900 standen bereits
200 Betten für leicht-
bis schwerkranke Männer
zur Verfügung.
Während der vier Jahre
des Ersten Weltkriegs
wurde Grabowsee als
Vereinslazarett vom Roten
Kreuz zur Behandlung
lungenkranker Soldaten
genutzt. Bis 1918 wurden
zudem Kriegsgefangene
hier untergebracht.
Der Krieg und die
Inflationszeit brachten
jedoch auch die
Heilstätte in große
wirtschaftliche Not.
Der
Volksheilstättenverein
verkaufte die Anstalt am
1. Juni 1920 an die
Landesversicherungsanstalt
Brandenburg.
Ab 1926 wurden
Erweiterungsbauten
errichtet, sodass die
Zahl der vorhandenen
Betten sich bis in die
1930er auf etwa 420
verdoppelte.
Die Heilstätte besteht
aus Verwaltungsgebäude,
Robert-Koch-Gebäude,
Ostgebäude,
Hans-Böhm-Gebäude,
Südgebäude,
Behandlungsgebäude,
Aufnahmegebäude,
Verbindungsgängen,
Kapelle,
Direktorenwohnhaus,
Pförtnerhaus,
Ärztewohnhaus,
Beamtenwohnhaus,
Schornstein mit
Hochbehälter,
Gärtnerhaus,
Seewasser-Pumpenhaus und
gärtnerischen Anlagen.
Dank der Entdeckung von
Antibiotika wurde
Tuberkulose schneller
heilbar: Lange
Klinikaufenthalte waren
nicht mehr nötig und die
Anlagen wurden nicht mehr
medizinisch genutzt.
Grabowsee wurde zwischen
1945 und 1995 durch die
Rote Armee als
sowjetisches
Militärlazarett genutzt.
Manche Anlagen wurden
langfristig
heruntergewirtschaftet,
sodass nach der Wende
eine Neunutzung nicht
ohne enormen
Kostenaufwand möglich
erschien.
Quelle: Wikipedia
Letzte
Aktualisierung: Dienstag
10.11.2020 (21:02)
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